Jozef Habšuda, der Firmeninhaber von Project Interier, hat sich entschieden, die Projekte nicht nur zu entwerfen, sondern diese auch selbst zu realisieren, um die Idee des idealen Interieurs immer zum Ende führen zu können. In seiner Familie wird die Tischlertradition bereits in der dritten Generation geschrieben. Heute führt er dieses Handwerk mit seinem Team weiter, aufbauend auf der Familientradition im Design und Produktion. Seine Firma ist nicht nur in der Slowakei, sondern auch europaweit bekannt.
Was bedeutet für Sie die Innenarchitektur? Wie wird sie von Ihnen wahrgenommen?
Die Innengestaltung ist eine Form der individuellen Präsentation. Sie ist der Ausdruck des Lebensstils eines Einzelnen, das Bekenntnis zu Werten oder zur Position in der Gesellschaft, in der dieser lebt und arbeitet. Ein solcher Ort soll die Persönlichkeit spiegeln. Falls es sich um Unternehmensräume handelt, gehört hierzu sicherlich auch die Firmenideologie, die Kraft, das Prestige und die Atmosphäre des Unternehmens, in welcher sich nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Kunden befinden.
Wie kann man hochwertige und gute Innenarchitektur definieren?
Bei der Innengestaltung geht es um Emotionen und vor allem um eine Gesamtidee. Jeder gute Architekt oder Designer sollte sich darum bemühen, diese Idee im Ergebnis zu berücksichtigen. Dann können wir sagen, dass das Design eines bestimmten Innenraumes gut und hochwertig ist. Wenn zum Beispiel jemand behauptet, die Form sei der Idee übergeordnet, stimmt das so nicht. Wir können immer eine bessere und perfektere Form finden, für eine bestimmte Idee gibt es jedoch nur eine Form. Deshalb ist es wichtig, Bedürfnisse des Kunden wahrzunehmen und gerade das ist bei der Designschaffung eine der wichtigsten Voraussetzungen. In diesem Bereich werden im Unternehmen alle Kunden von mir persönlich mit höchstem Respekt behandelt.
„Unsere ausländischen Kunden beurteilen uns nach den westlichen Standards auf hohem Niveau, deshalb sollten wir diese beherrschen und sie uns aneignen.“ Jozef Habšuda. Fotoquelle: Marek Mucha
In Ihrem Unternehmen wird das Design mit der eigentlichen Herstellung und Ausführung verknüpft. War es Ihre Absicht, oder kam es als Nachfrage seitens der Kunden?
Den Entwurf mit der Herstellung zu verknüpfen war seit meiner Kindheit mein Traum. Gerade diesem Traum habe ich meine Ausbildung und meine Berufsorientierung gewidmet. Ich wollte großartige Ideen verkaufen – nicht nur im Design, sondern auch in der Funktionalität. Das erfordert jedoch eine ausgezeichnete Ausführung und Gleichläufigkeit. Es kann nämlich passieren, dass die Produktion den Schöpfer des Entwurfs nicht versteht, oder umgekehrt.
Was hat die Verbindung dieser beiden Richtungen den Kunden zu bieten?
Die Kunden bekommen ein Werk in der höchstmöglichen Qualität. Dieser Prozess wird von uns vollständig abgedeckt, vom Entwurf des Gesamtwerks über die partielle Verarbeitung und technische Zeichnungen, über Vorbereitung und eigentliche Fertigung bis hin zur Montage und Projektübergabe. Unser Kunde bekommt eine prozessgesteuerte Qualität und wir müssen uns keine Sorgen um Reklamationen machen. Gleichzeitig können wir ihm eine erhöhte Garantie für die Arbeit gewähren. Diese Dienstleistungen findet der Kunde bei uns unter einem Dach.
Was bringt es Ihrem Unternehmen und wie funktioniert der ganze Prozess?
Durch das Schaffen lernen wir mit dem ganzen Team in der Firma viel Neues. Wir kommen mit verschiedenen Materialien, Funktionalitäten, Beschlägen und technischen Verarbeitungen bis zur Gestaltung vom Design der Konstruktionsdetails in Berührung. Das gestalterische und technische Denken muss das zu erwartende Ergebnis widerspiegeln, weshalb wir bei anspruchsvollen Fertigungsdetails oft zuerst zu Prototypen greifen. Sind wir mit dem Ergebnis zufrieden, folgt der Herstellungsprozess. Mit unserem Team richten wir alle Prozesse auf allen Ebenen ein – wir tun es für die Zufriedenheit des Kunden und für den gemeinsamen Erfolg. Es ist unser Grundsatz, dass diese Prozesse transparent sind und der Kunde bei Interesse darauf zugreifen kann.
Spezialisieren Sie sich auf kleinere oder eher auf größere Projekte?
Dank der Prozessabwicklung sind wir in er Lage sowohl kleine, als auch große Projekte abzuwickeln. Wir sind uns dessen bewusst, dass wir bei richtiger Vorbereitung ein gutes Ergebnis erwarten können, auch wenn es zeitaufwändig sein kann. Doch das Weglassen der Verfahren könnte eine Qualitätsminderung bedeuten, deshalb werden sie von uns immer strikt eingehalten. Manchmal dauert die Vorbereitung länger als die eigentliche Realisierung. Aber wenn die Wege zum Erfolg einfach wären, würde die Arbeit ihren Sinn verlieren.
Fotoquelle: Marek Mucha
Welche Interieurs finden wir in Ihrem Portfolio?
Nur die schönsten. Wir fokussieren uns auf anspruchsvolle Interieurs im Hotel-, Business- oder Corporate-Bereich. Wir können aber auch die Realisierung interessanter Wohninterieurs abdecken. Wir orientieren uns vor allem auf atypische Produktion, fertigen aber auch Möbel in Serienproduktion. Die Zusammenarbeit mit anderen Berufen oder Elementen, die in die Produktion eintreten, ist dabei selbstverständlich.
Entwerfen und realisieren Sie die Interieurs nur zu Hause in der Slowakei, oder kennt man Sie auch im Ausland?
Es klingt paradox, aber wir sind hauptsächlich im Ausland tätig, vor allem in Deutschland und in der Schweiz. Auf dem heimischen Markt warten wir noch auf die richtigen Herausforderungen. Unsere ausländischen Kunden beurteilen uns nach den westlichen Standards auf hohem Niveau, deshalb sollten wir diese beherrschen und sie uns aneignen. Erst dann kommt der Erfolg und das Unternehmen aus Osteuropa wird als vertrauensvoller Partner akzeptiert. Für uns ist die Realisierung etwas schwieriger, denn die Produktionsdokumentation und die gesamte Vorbereitung verläuft in der deutschen Sprache. Unsere Lieferanten verstehen, dass es sich um anspruchsvolle Ausführungen handelt und deshalb passen sie ihre Qualitätseinstellungen und ihren Service uns an, wofür ich sie sehr schätze.
Man könnte sagen, dass Sie eine kleine Fabrik nicht nur für gute Realisierungen sind, sondern auch für gute Ideen und Design. Wo schöpfen Sie Ihre Energie?
Den Erfolg der Firma nehme ich mit Demut an, denn der Weg dorthin ist für unser Team nicht immer einfach. Als ich PROJECT INTERIER vor sieben Jahren gründete, schwebte mir ein Satz von Maxim Gorki im Gedächtnis: „Wenn die Arbeit ein Vergnügen ist, wird das Leben zur Freude.“ Mein persönliches Glück und Freude finde ich nicht nur im Arbeitsergebnis, sondern vor allem im Kreis meiner Familie. Und obwohl ich viel Zeit in der Firma verbringe, die Familie ist für mich eine Quelle des Friedens, der Freude und großer Unterstützung.